Komödie, Horror | Erscheinungsjahr: 2025 | Geschaut: 2025 im Kino | Schauspieler: Kaitlyn Santa Juana, Teo Briones, Rya Kihlstedt | Regisseur: Adam B. Stein, Zach Lipovsky | 1h 50min
6,9/10 Punkte
Blut, Spaß und gute Kills
Was macht einen guten Final Destination Film aus? Richtig – hier geht es nicht um die beste Story aller Zeiten, die tollste schauspielerische Leistung und erst recht nicht um die Tiefgründigkeit des Lebens. Es geht um den Spaß, den diese Filme vermitteln – ach ja, und natürlich um gute Kills.
Die einen lieben die Final Destination-Reihe, die anderen können mit den Filmen nichts anfangen. Ich gehöre definitiv zu ersteren. Ich habe mit diesen Filmen einfach immer richtig dolle Spaß. Und genau deshalb war ich ziemlich überrascht und gehypt, als ich die Ankündigung zum sechsten Teil gesehen habe – denn eigentlich hatte ich schon abgeschlossen damit, jemals wieder einen Final Destination Film im Kino zu sehen.
Und na ja, was soll ich sagen: Die Story lässt natürlich zu wünschen übrig. Zunächst werden wir in der ersten halben Stunde Zeuge eines massiven Unglücks, das sich in einem Sky View Tower in den 1960er Jahren abspielt. Die College-Studentin Stefani (Kaitlyn Santa Juana) hat davon immer wieder Albträume und erfährt, dass ihre Großmutter Iris Campbell (Brec Bassinger) einst eine Vorahnung von eben diesem Unglück hatte und es verhindern konnte. Doch nun holt der Tod nach, was damals entgangen ist, und beginnt, Iris’ Nachfahren systematisch einen nach dem anderen zu töten.
Damit schlägt der Film schon einmal eine etwas andere Richtung ein als seine Vorgänger. Doch auch dieser Teil schafft es, genau das gleiche Gefühl in mir auszulösen. Ich liebe, was diese Filme mit mir machen – wie es die Macher jedes Mal aufs Neue schaffen, das Publikum zu manipulieren und in die Irre zu führen. Jedes hervorgehobene Detail, jeder Zoom, jedes lautere Geräusch sorgt dafür, dass man angespannt da sitzt und sich fragt, wann der große Kill kommt – nur um dann komplett überrascht und aus dem Sessel gehauen zu werden. Die Kettenreaktionen, die durch diese Details ausgelöst werden und in einem möglichst brutalen Kill münden, sind einfach jedes Mal aufs Neue überragend. Was sich die Macher ausdenken, um das Publikum zu schocken, ist schlicht großartig und macht eine Menge Spaß.
Allerdings muss man auch sagen: Der Film geht ganz schön an die Grenzen, was die Brutalität angeht. Das merkt man deutlich daran, dass zwar viele Effekte größtenteils praktisch umgesetzt wurden, aber an einigen Stellen mit CGI nachgeholfen werden musste – weil manche Kills schlichtweg nicht anders umsetzbar gewesen wären. Bloodlines scheut sich eben nicht vor expliziten Bildern, doch dadurch muss man leider an einigen Stellen das nicht ganz überzeugende CGI ertragen.
Bloodlines reiht sich also genau da ein, wo der letzte Teil vor über einem Jahrzehnt aufgehört hat, und führt das Franchise auf solide Weise weiter. Der Film hat nichts von seinem Charme und der packenden Inszenierung brutaler, blutiger Kills verloren – glänzt aber auch nicht gerade mit seiner Geschichte. Alte Fans werden ihn lieben, und durch die moderne Aufmachung könnte er sogar neue dazugewinnen. Wer morbiden und brutalen Horror mag, wird mit diesem Film eine Menge Spaß haben.
Verfügbar bei: https://www.justwatch.com/de/Film/final-destination-6-bloodlines
